Translate

Ein Rundgang durch Luang



Mittwoch – Freitag, 19.-22.2.2013
Ein Rundgang durch Luang Prabang

Es gibt viele Möglichkeiten, Zeit in diesem Ort zu verbringen. Es ist unser 4. Besuch in diesem Ort und wir haben bemerkt, dass er in einen ganz eigenen Rhythmus schwingt. Natürlich spielen die festen Zeiten der Klöster eine wichtige Rolle. So beginnt der Tag mit den Almosengaben an die Mönche. Gegen 5.00 schlagen Glocken und wecken die Mönche. Ab 6.30 machen sie sich in einer geordneten Reihe auf ihren Weg durch die Straßen, um die Spenden der Bevölkerung oder Gläubigen zu empfangen. Die Route ist festgelegt und beginnt im hinteren Drittel der Hauptstraße. Wer zu faul ist, sich einen guten Platz zu suchen, braucht nur den Touribussen und den Fotoapparaten zu folgen. Sie haben ihr Epizentrum am Wat That Luang. Es ist eine schöne Kulisse für die Mönche in ihren leuchtend orangen Roben. Doch leider versperren Hinterköpfe oder hochgehaltene Kameras einen ungestörten Blick. Ruhiger geht es dafür gegenüber der Bäckerei „La Banetonne“ zu. Das Kloster dort ist nicht so prächtig, doch dafür verirren sich nur wenige Touris hierher.

Nach Klärung der Standortfrage, kann man die Prozedur in Ruhe verfolgen. 14 Klöster gibt es in der Stadt, 5 außerhalb. Jedes Kloster geht in einer geschlossenen Formation und festgelegter Reihenfolge, warten mitunter auf Mönche vor deren Tore. Die Spender knien oder sitzen auf niedrigen Hockern, vermeiden Blickkontakt und  bleiben unterhalb der Köpfe der Mönche. Gegeben werden sollte allen Mönche. Infrage kommen Reis, Obst, Süßigkeiten. Geld darf nicht angenommen werden.

Einige machen ihr Geschäft damit, Hocker und Matten gegen Gebühr, meist an Reisegruppen, zu vermieten. Spenden werden von Händlern angeboten. Es ist ein Minutengeschäft, denn die Prozession dauert nur bis 7.00. Das Ende erkennt der Fremde daran, dass die Einheimischen ihre Plätze verlassen.

Häufig stehen irgendwo am Ende einer Reihe mit Spendern einige Kinder mit Tüten und Körben. Es ist üblich, dass die Mönche ungewünschte Artikel an sie entsorgen. Blumen und Klebereis verschwinden besonders oft wieder aus den Töpfen der Mönche.

Traveler's advice: Bitte beim Fotografieren respektvollen Abstand halten, den Weg nicht kreuzen, Mönchen Vortritt lassen und nicht ins Gesicht blitzen!

Nach den Almosen empfiehlt sich ein Besuch bei der Bäckerei „La Banetonne“. Es riecht schon verführerisch nach gebackenem Brot und frisch gebrühtem Kaffee. Nach einer brotlosen Reise weckt dies Heimatgefühle. Die Bäckerei klingt nicht nur französisch, sie soll auch an ein französisches Café erinnern. Auf dem Tresen liegen frische Baguettes, Croissants, Chocolatines und anderes Gebäck. Es ist Zeit für ein Café au lait und ein Croissant.

Von hier geht es zurück ins Hotel. Frühstück wäre eine Alternative. Aber auch der Markt könnte eine Alternative sein. Biegt man hinter dem Königspalast in die Seitenstraße ein, beginnt er ab dem „Ramayana“ Hotel und verläuft parallel zur Hauptstraße. Aber Achtung! Der Laote ernährt sich wenig eiweißreich. Fleisch ist teuer, alternative Eiweißquellen beliebt. Was uns als exotische Scheußlichkeit anmutet, gilt hier als notwendiges Übel. Python, Bambusratten, Eichhörnchen, hundeähnliche Tiere, kleine Frösche, große Frösche, Kakerlaken ähnliche Insekten, Schaben mit riesigen Mundzangen… Es krabbelt in Eimern, endet gegrillt zwischen zwei Bambusstäbchen oder liegt tot im Körbchen. Ich glaube, einiges haben wir auch nicht gesehen. 

 









 
Der Hintergrund des Marktgeschehens ist pittoresk. Alte Holzhäuser und weiße Klostermauern. Originelle Umgebung für ein buntes Treiben. Hier finden sich auch Nudel Shops, die nur bis mittags betrieben werden und in die sich kein Tourist verirrt. Die muss man kennen. Sie sind teils in den Wohnzimmern der alten Häuser, teils in einem Verschlag. Man käme nicht auf den Gedanken, dass man hier etwas essen könnte. 





 



Am Ende des Marktes biegt man zum „Ancient Luang Prabang“ Hotel um. Gegenüber auf den Bordstein und unter hohen Bäumen ist eine Reihe von Getränkeständen, die Fruit Shakes und Kaffee anbieten. Besonders dekorativ sind die Fruit Shakes aufgebaut. In einer bunten Reihe transparente Becher, locken exotische Früchte in toller Kombination. Meine Lieblingskombi ist Mango-Banane mit etwas Ingwer (10.000 Kip). Es gibt aber auch Star-und Drachenfrucht, Wasser- und Honigmelone, Banane, Apfel, Limonen, Papaya und jede Menge Gemüse. Der Kaffee mit süßer Kondensmilch ist eine Sünde Wert. Auf den kleine Holzbänken kann man das hektische Treiben auf der Straße an sich vorbeiziehen Lassen und auch die Tucktuck Fahrer, die nicht locker lassen, um ihre Fahrten zum Wasserfall oder den Pak Ou Höhlen anzubieten.



Von hier aus hat man alle Möglichkeiten. Schlendert man die Hauptstraße zurück, liegt gleich gegenüber von dem einzigen Berg im Dorfe, dem Mount Phousi, das Nationalmuseum mit dem Königspalast. Der Hauptstraße folgend schließen sich zahllose Shops, Travel Agents, Restaurants und Cafés an. Das Café des Arts am Anfang ist immer gut besucht. Kunsthandwerk findet man in kleinen Galerien auf der Hälfte des Weges, ebenso wie der Massage Salon unseres Vertrauens. Es kommen die Wats mit ihren schönen Tempeln und offenen Klosteranlagen. Früher wurden wir von Mönchen angesprochen, die ihr Englisch verbessern wollten. Heute haben wir es nicht erneut versucht. Im hinteren Drittel ist gepflegter französischer Charme angesagt. Das besagte „La Banatonne“, das „Trois Nagas“ und die Villa Santi, angeblich von königlichen Verwandten geführt, laden zum gediegenen Dining ein. Vor dem Trois Nagas steht fotogen ein Oldtimer und erinnert an koloniale Zeiten.

 
 

Sticht man von hier aus links oder rechts in die Seitengassen, Zois, wird man unweigerlich von der großen Anzahl von Guest Houses überrascht. Einen wesentlichen Vorteil hat der Tourismus: er erhält die Bausubstanz. Wer am Tourismus verdienen will, muss sein Haus herrichten und renovieren. Unterschiedliche Modelle sind vorstellbar. Das ganze Haus wird renoviert und vermietet, Räume werden vermietet, es wird ein neues Haus angebaut oder es werden Teile an Touribüros vermietet. 






Einen ganz tiefen Einblick in das urtümliche Luang bekommen wir nur noch auf der Rückseite der Schule zwischen dem Kunstmuseum und den Wats zu sehen. Hier stehen noch die alten Häuser mit ihrer Lattenverschalung und den tropisch eingewachsenen Gärten. Fenster und Türen sind weit geöffnet und gewähren einen Einblick in das einfache Leben zwischen Matten und Röhren TV. Am besten lässt man sich treiben. Der Ort ist klein, und unweigerlich trifft man auf alles Sehenswerte. An der Spitze der Insel ist der alte und historische Wat Xieng Thong. Besonders hübsch sind die Spiegelmosaiken an den kleineren Nachbartempeln des großen Wats, dessen Rückseite wiederum den „Baum des Lebens“ ziert.



Ab 16.00 werden am Beginn der Hauptstraße die Stände für den Nachtmarkt aufgebaut. Die Straße ist ab 17.00 für Fahrzeuge nicht mehr befahrbar und für Fußgänger kaum mehr begehbar. Es werden Handarbeiten ausgelegt, Bekleidung und Taschen mit traditionellem besticktem Design, große Tagesdecken, Holzschnitzereien, Schmuck und die üblichen T-Shirts und Souvenirs. Die Stoffarbeiten sind schön, keine billigen Fakes sondern tolle Dekore, teils traditionell, teils grafisch anmutend. Auch die Getränkestände verschwinden, allerdings nur auf die andere Straßenseite. So müssen wir auch abends nicht auf unseren Kaffee verzichten.

Zum Sundowner eignet sich eine Bar oder ein Restaurant am Ufer des Mekong. Zugegeben, gehobene Gastronomie haben wir nicht mehr gefunden. Unterhalb des Königspalastes kann man viel für wenig essen. Hier findet man „Restaurants“, die ein koreanisches Barbecue anbieten. Gemüse und Fleisch werden vom Buffet ausgesucht und selbst am Tisch auf glühender Holzkohle in einem Topf gegart. Hinter dem Bootsanleger kommen noch kleinere Restaurants, die sicherlich ganz leckere Dinge zubereiten. Sie punkten mit einem romantischen Ausblick auf den Fluss und die untergehende Sonne, doch in die Küche möchte sicherlich niemand sehen.

Etwas anstrengender für den Sundowner ist der Mount Phousi. Eine Treppe führt über zwei Terrassen und dichten Baumbestand auf den einzigen Hügel der Stadt. Oben ist eine Pagode mit einer kleinen Aussichtsplattform. Zugegeben, beides ist nicht spektakulär. Der Ausblick auf die Altstadt ist durch die Bäume versperrt. So kann man lediglich die Dächer der Suburbs und die startenden oder landenden Flugzeuge des nahen Airports sehen.

In der Soi hinter dem „Ancient Luang Prabang“ wird jetzt gekocht und gegrillt. Das kennen wir schon. Die Qualität muss o.k. sein, denn alles ist bisher dringeblieben. Ich habe das Gefühl, dass mehr gehobene Restaurants dazugekommen sind. Das „L‘Elephant“ war damals schon gut und französisch teuer. Wir laufen abends jedoch auch an Restaurants vorbei, die sehr gepflegt aussehen. Ober in Livrées zwischen pikobello eingedeckten Tischen mit einer Batterie an Gläsern und Geschirr. Ich würde mich da auf eine Empfehlung verlassen, denn man möchte die Preise auch genießen wollen.

Wir nehmen Reis aus! Am 22.2.2013 kehren wir nach Bangkok zurück. Das bedeutet wieder geregelte Mahlzeiten ohne Reis und die gewohnte Food Erotik mit vielfältigen Geschmacksexplosionen der thailändischen Küche. Burma dagegen war kulinarisches Brachland. Die Küche war burmesisch einfach Chilli scharf oder Shan einfach matt. Zusammengekocht und optisch keine Herausforderung. Und alles mit unendlich viel Reis zum satt werden. Ich bin einmal auf mein Gewicht gespannt…
























Mit dem slow boat nach Luang Prabang



Dienstag, 18.2.2013
Mit dem slow boat nach Luang Prabang (Teil II)
Die ersten Häuser mit den französisch kolonialen Fassadenziehen vorbei, versteckt hinter hohen Bäumen. Luang Prabang war bis 1560 Königsstadt des Landes. Inseiner Geschichte hatte die Stadt viele Namen. So findet sich Luang Phrabang oder Louangphrabang, in alter Zeit ChiengDong, Chieng Thong und Mueang Sua oder auch Sawa. Die Altstadt liegt wie eineInsel zwischen dem Mekong und seinem Nebenfluss Nam Khan auf rund 300 Meter Höhe. Ihre 48.000 Einwohner lebensicherlich nicht mehr in der Altstadt sonder in den Außenbezirken. DieFranzosen prägten 1893 bis 1953 das Stadtbild und das kulturelle Lebenungemein. Die zahlreichen alten Gebäude zeugen davon. Der letzte laotischeKönig Sisavang Vatthana, residierte bis 1975 in Luang Prabang, bevor  er mit seiner Frau und dem Kronprinzen in einpolitisches Umerziehungslager deportiert wurde, wo sie umkamen. Die Stadt war ab1560 über 3 Jahrhundert spirituelle Hauptstadt des Landes. Viele Tempelentstnaden in dieser Zeit. Auch heute gibt es noch 14  aktive Tempel in der Innenstadt. BesonderesHighlight für den Besucher ist das morgendliche Almosenritual. Die Möncheverlassen gegen 6.30 die Klöster und beginnen ihren Marsch durch die Straßender Altstadt.



Nach der Anlandung geht es mit einem Tucktuck zum Hotel.Es ist immer wieder spannend, dass die Asiaten einen französischen Namen einfachnicht verstehen wollen, wenn man ihn korrekt ausspricht. Unser Fahrer holtesich zum besseren Verständnis Hilfe von einem Übersetzer. Aus „Les DeuxRivières“ wurde „le liver“ mit einer langgezogenen Endsilbe. Anscheinend machtauch die Betonung einen großen Unterschied. So eierten wir mit dem Tucktuck für15.000 Kip (2 USD) einmal quer durch die Stadt zum Hotel. Das Stadtbild hatsich nicht verändert. Die gleichen Cafés, die gleiche verlaufene Fassade deralten kolonialen Gebäude. An der Riverfront und den Seitenstraßen dagegen istviel renoviert worden. Fassaden erstrahlen wieder in einem zarten Gelb mitlackierten Teakfenstern und –läden. Ich habe den Eindruck, dass die Zahl derGuest Houses dramatisch gestiegen ist.


Nach dem Einchecken sind wir gleich auf den Fressmarktgepilgert. Unseren „Kaffeemann“ gibt es auch noch. Er erkennt uns sogar. Wirerinnern ihn daran, dass es bei ihm den Kaffe noch in Bambusrohren gab. Erlächelt und bestätigt: „Das war vor 6 Jahren.“ Das Geschäft lief gut. SeinGesicht ist runder geworden, ihm scheint der Tourismus geholfen zu haben. 

Unser Laotischer Starbucks. Laos Coffe mit süßer Kondenmilch. Zum Niederknien! 

 Verlockende Vielfalt

 ... es würde auch Frösche geben.

Gleich neben dem Hotel „Ancient Luang Prabang“ geht eine kleine Gasse ab. Inihr finden sich zahlreiche Garküchen. Beliebt ist das laotische Buffet. Für10.000 Kip erhält men einen Teller, den man sich mit allerlei Köstlichkeitenbeladen darf. Es gibt Gurkensalalt, Vermicelli, Pakchoi, unddefinierbare Wurst,Tofu in Kohlsalat, Zucchini und andere Gemüsesorten, die schön angerichtetsind. In der Regel befindet sich gleich daneben ein Grill, der Fisch, Ente,Hühnchen oder Speck zubereitet. Als Grill dienen halbe Fässer. Ein Ventilatorhält die Glut heiß und verteilt die warme Luft unter dem Himmel von blauen Plastikplanen.Das Fleisch wir regelmäßig mit einem breiten Mlerpinsel mit Marinadebestrichen. Es duftet verführerisch. Wir haben den Test schon einmal bestanden.Das Fleisch ist ungemein zart und eine Sünde wert. Da wir noch sehr früh sind,probieren wir auch noch einen Teller Gemüse, der uns noch im Wok warm gemachtwird. Eine vollständige Mahlzeit für 2 Personen für knapp 4 USD.


Mit dem slow boat nach Luang Prabang

Montag/Dienstag17.18.2.2013
Mitdem slow boat nach Luang Prabang:
Über Bangkok reisten wir nach einer Übernachtung weiternach Chiang Rai. Wer diesen Ort bisher nicht auf seiner List der Reisdestinationen hatte, muss ihn lediglich bedenken, falls er die Passage per Schiff auf dem Mekong nach Luang Prabang/ Laos machen möchte. Es ist ein kleiner häßlicher Ort aus einer kurzen Haupstraße und einer Rotlichtmeile, die parallel dazu verläuft. Ehemals moderne Häuser und viel Verkehr lassen keinerlei romatische asiatische Stimmung aufkommen. Von hier aus kann man mehrtägige Trekkingtouren zu den „Hilltribes“ unternehmen, inklusive Übernachtung bei den Einhemischen.

Lediglich der Nachtmarkt ist ganz hübsch. Ab 18.00 werden Stände nahe des Busbahnhofes aufgebaut. Es gibt einen zentralen Food Court mit lokalen Gerichten. Wir sind einigermaßen überrascht über das Preisniveau. Das Essen ist extrem günstig. Obstschalen für 20 THB, 5 Riesengarnelen für 40 THB, Hühner-„Döner“ für 40 THB, ein „Hot pot“ für 80 THB. In den Seitengassen finden sich Stände mit den Dingen für das tägliche Leben. T-Shirts ab 50 THB, Socken für 20 THB. Das Preisniveau ist weit unter dem der Bangkoker Nachtmärkte mit ihren schlechten Imitaten. Hier sind es orginelle Designs unbekannter Marken in guter Qualität.

Am Morgen holt uns um 7.00 ein Van ab. Der Dachgepäckträger ist bereits mit Rucksäcken bepackt. Nach zwei weiteren Stops sitzen wir zu 12 im Van und werden 2 Stunden lang von Chiang Rai zur Grenzenach Huoxhai geschaukelt. Draußen zieht die Landschaft an uns vorbei. Wie „zivilisert“sie mir doch im Vergleich zu Burma vorkommt. Längst sind die traditionellenHolzhäuser den modernen Bauten gewichen. Felder werden mit Maschinen bestellt.Man sieht keine Menschen das Land bearbeiten. Alles scheint auf dem Moped oderper Auto unterwegs zu sein. Einkufsmärkte und Geschäfte statt Straßenständenund offenen Shops.

 Gedränge bei der Ausreise
Wir erreichen Huoxhai gegen 9.30 und werden zurtahilndischen „Immigration“ gelotst, eine kleine Bude am Ufer des mächtigen undträge dahinfließenden Mekongs. Unter dem Dach herrscht dicht gedrängtes Chaos. In2 schießschartenartigen Fenstern verschwinden die Pässe, die relativ rasch nach2 bis 3 Minuten wieder ausgespuckt werden. Von allen Seiten drängeln sich dieReisenden. Mir fällt auf, dass es fast ausschließlich Backpacker in den frühen 20ern sind. Manche haben schon Jesus gesehen, manche wirken einfach nur abgerissen. Wir standen ca. 30 Minuten an. Danach asten wir unsere Koffer zum Longtail, das uns übersetzt. Auf der laotischen Seite schleppen wir sie wiederdas Steile Ufer empor. 

 ... Gedränge bei der Ausreise


Auf einem Felsvorsprung thront die laotische Immigration.War es drüben schon chaotisch, so erleben wir hier noch einmal eine Steigerung des desorganisierten Wahnsinns. Auch hier sind nur 2 Luken geöffnet. Eine großeTraube an Wartenden quetscht sich in Richtung Schalter. Es braucht 20 Minuten,bis wir verstehen, in welches Loch die Pässe zuerst gesteckt werden müssen. Rechts für Pass und Einreiseformular, links für unsere 30 USD pro Person, um ihn wieder auszulösen und das Visum zu bezahlen. Die Kunst besteht wie beim Billard darin, den Pass über Bande in das richtige Loch zu spielen. Einer unserer Mitreisenden aus dem Van schaffte es spielerisch, sich von der Seite bis zum Schalter vorzudrängeln und unsere Pässe einzureichen. Jetzt dauerte es eine Stunde, ein klatschnasses Hemd und einige Ellenbogenknuffe, bis unser Pass aus der linken Luke gehalten wurde, um ihn gegen Dollar zu tauschen. 

Um 11.30 waren wir mit der Prozedur durch. Gepäck und Reisende wurden erneut in ein Taxi verfrachtet und zu dem nahegelegenen Pierfür das slow baot gebracht. Welche Enttäuschung kam in mir hoch, als ich das Boot sah. Es war zwar eine alte Reisbarke, jedoch noch nicht lauschig für uns12 sondern für 100+ Personen. Ausgediente Autositze standen in 2 3er oder 4er Reihen an Deck. Sie sind sicherlich für Thais und Laoten ausgelegt, doch der sperrige Westtouri braucht da etwas mehr Platz. Um 12.30 war das Boot voll und sollte auch ablegen. Die Abfahrt verzögerte sich jedoch. Auf den Ufertreppen saßen noch 20 weitere Rucksacktouris, die sich weigerten, das offensichlich voll besetzte Boot zu besteigen, ohne jedoch einen Sitzplatz zu haben. Der Kapitän verhandelte und rief immer wieder: „Free trip“, doch die Touris blieben beharrlich. Ich wollte es auch ihnen nicht verdenken. Das Boot war einfach schon voll, selbst die Gänge mit Gepäck versperrt. Der Handel ging bis 13.30 weiter. Dann endlich wurde ein zweites Boot klar gemacht und ab ging es.

Die folgenden 7 Stunden führten uns durch die tiefen undmäandrierenden Schluchten des Mekong. Man kann gut verstehen, warum Laos dasLand der 1000 Elefanten heißt. Es ist ein Synonym für die vielen Berge, die esseit jeher vor den Begehrlichkeiten fremder Herrscher schützte, einmal von denFranzosen abgesehen. Der Strom ist breit, fließt träge. Der Höhe der Sandbänke nach fahren wir 3 bis 4 Meter unter dem letzten Höchststand. Felsen wie Nadelspitzen ragen aus dem braunen Wasser. Wir sehen Dörfer in sicherer Höhe über dem Flußbett. Es sind nur kleinere Ansiedlungen. Felder erstrecken sich über die gesamte Uferböschung, geschützt durch zierliche Zäune vor weidendenZiegen und Rindern. In den Felsen stecken Angelruten oder Konstrukte aus langenBambusstangen und Netzen zum Fischfang. In Kanus staken Fischer, die Netzeauslegen. Als Schwimmer dienen alte PET-Flaschen. Selten sehen wir einmal, dass auch Fische im Netz hängen. 


So gleiten wir dahin. Der Dieselmotor hämmert mit seinen Rhythmus, die Hitze zieht auf, und bald rafft uns die Müdigkeit für ein Nickerchen dahin. Wir kommen mit einigen Reisenden ins Gespräch, tauschen Reiseberichte aus. Langsam wird es dunkel. Mit Einsetzen der Nacht erreichen wir Pakbeng. Äußerlich hat es eine neue Hotelanlage gewonnen. Man erzählt sich,dass der Ort jetzt auch an das E-Netz angeschlossen ist. Das bedeutet, es wird nichtmehr um 21.00 das Licht ausgestellt wie vor 6 Jahren.

Mit einem satten Rumps prallt unser Boot beim Anlegen gegen das Nachbarschiff. Es ist stockdunkel. Auf einem provisorischen Ponton aus quadratischen Plastikelementen stehen schon die Schlepper der Guest Houses, die auf Kundschaft warten. Ihre Taschenlampen sind die einzige Lichtquelle. Der Ponton tanzt im Rhythmus der Wellen und der Reisenden, die von Bord springen. Bald füllt sich der Ponton, wieder Gedränge, dieses Mal mit der Befürchtung, ns Wasser zu fallen oder in eines der fehlenden Elemente zu treten.

Wir fragen uns, wie wir an unsere Koffer kommen, die im hinteren Ende verstaut waren. Die Mannschaft ist wie von Geisterhand verschwunden. Der Strom an Touris, die aussteigen, scheint nicht abreißen zu wollen. Ich klettere ins Boot zurück und bahne mir einen Weg nach achtern. Die Koffer kommen mir schon entgegen. Zwei „Träger“ haben sie fest im Griff. Ab hier kann man sich die Koffer ins Hotel o.ä. tragen lassen. Angesichts der langen Steigung und starken Gefälles der Uferböschung ist das für 2 USD eine Alternative. Sie wird i.d.R. vom Hotel übernommen oder bei Abreise arrangiert.

Unser Hotel ist eines der ersten am Ortseingang mit Blick auf den Mekong. Es wurde 2005 eröffnet, hat jedoch niemals einen internationalen Standard erreicht. Das erste Mal schliefen wir in einemwinzigen stickigen und feuchten Zimmer. Dieses Mal hatten wir ein „upgrade“gebucht. Unsere Reservierung war nicht aufzufinden, ein Zimmer jedochverfügbar. Es war erstaunlich geräumig im Maisonettestil mit Betten im erstenStock.


Wir erkundeten das Dorf. Es ist eine wahllose Ansammlungvon Bars, Restaurants und Guest Houses. Dazwischen bieten Stände Obst und Sandwiches aus „Baguette“ an (15000 Khip). Wir suchten uns ein Restaurant mit einer 12 köpfigen Reisegruppe aus. Wo Gruppen sitzen, muss die Qualität stimmen. Ich schaute nur kurz in die Küche und hoffte, Immunität nach meinem letzten Problem erworben zu haben. Wir trafen unsere Mitreisenden wieder und verbrachten einen Abend bei Laos Curry und Fruit Shakes.
 Pakbeng: No touristy site



Am nächsten Morgen geht es weiter, wie es aufgehört hat.Es liegen viele Boote am Pier. Die Reihenfolge hat sich geändert. Wir wählen ein kleiners slow boat. Niemanden stört es. Ich zähle 70 Sitze, doch wir haben mehr Platz. Gegen 9.30 legen wir ab. 

 

Es wird noch einmal 7 Stunden dauern, bis wir Luang Prabang erreichen. Das Landschaftsbild ändert sich erst 45 Minuten vor Ankunft bei Erreichen der Höhlen von Pak Ou. Pak Ou ist ein Felsen miteiner natürlichen Höhle, in dem Gläubige 100e kleiner Buddhastatuen aufgestellthaben. Es ist ein beliebter Ausflugsort. Ab hier treten die Berge zurück, dieVegetation weicht landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Um 17.30 sind wir in Luang Prabang. Die ersten Häuser mit den französisch kolonialen Fassaden ziehen vorbei, versteckt hinter hohen Bäumen.